Wie alt können Hunde oder Katzen mit Arthrose werden? Ist Arthrose sehr schmerzhaft? Sind nur ältere Tiere davon betroffen?
Arthrose bei Hunden und Katzen, 10 häufige Fragen dazu
Arthrose ist eine der häufigsten Krankheiten bei älteren Hunden. Aber auch bei Katzen sind Arthrosen nicht selten, sie werden bei diesen nur wesentlich seltener diagnostiziert. Ich habe hier mal die häufigsten Fragen zu Arthrosen, die im Netz und in meiner Praxis gestellt werden, zusammengetragen und beantwortet.
Welche weiteren Fragen habt ihr vielleicht noch dazu. Oder auch zu anderen Themen?
Schreibt mir bitte!
Und jetzt los!
1–Können Hunde an Arthrose sterben?

Yein. Nicht direkt an Arthrose. Aber an den Folgen.
Wenn die Tiere allerdings nicht mehr oder kaum noch bewegungsfgähig sind, oder wenn dauerhaft sehr starke Schmerzen auftreten und diese nicht ausreichend gelindert werden können, kann dies ein Grund zum Einschläfern sein. Auch die Therapie mit Cortison oder mit Antiphlogistika (landläufig Schmerzmittel genannt) kann zu starken gesundheitlichen Schäden führen, die zum Tode führen können. Vorallem bei langer Anwendung.
Glücklicherweise konnte ich diese Fälle in über 30 jahren in meiner Praxis an maximal 2 Händen abzählen. Allerdings hängt dies natürlich auch von der Behandlung der Arthrose ab sowie von der Beachtung einger anderer Vorsichtsmaßnahmen.
2.- Wie alt können Hunde mit Arthrosen werden?
Alt. Dies ist natürlich auch abhängig von der Lokalisation der Arthrose, ihrem Ausmaß, selbstverständlich von der Behandlung etc,.
Im Idealfall kann die Lebenserwartung aber durchaus „normal“ sein.
3– Was ist Arthrose überhaupt?
Bei einer Arthrose handelt es sich um eine degenertive Gelenkserkrankung. Betroffen sind meist größere Gelenke wie Hüftgelenke oder Knie. Aber auch in den Zehengelenken finden sich häufig Arthrosen, dort werden sie allerdings seltener gesucht und damit auch seltener gefunden und diagnostiziert.
4–Welches sind die Anzeichen von Arthrosen?
Meistens machen sich Arthrosen durch Bewegungseinschränkung bemerkbar. Diese ist häufig auch mit Schmerzen mit unterschiedlichem Ausmaß verbunden. Diese Bewegungseinschränkung reicht von leichter Bewegungsstörung bis hin zu starker Lahmheit.
5– Haben alle Tiere mit Arthrosen Schmerzen und wie stark sind diese?
Dies ist sehr unterschiedlich. Es hängt auch von der Lokalisation der Arthrosen ab. Definitiv benötigt nicht jede Arthrose Schmerzmittel, wie das oft suggeriert wird. Nicht nur bei Hund und Katze sondern auch bei Mensch.
Wenn ein Tier allerdings stärkere oder gar starke Schmerzen hat, können auch Schmerzmittel sehr wohl angebracht sein. Wobei es auch andere Mittel und/oder Maßnahmen gibt, die in sehr vielen Fällen ebenso wirksam sind und nicht deren potentielle Nebenwirkungen haben.
6– Haben nur ältere Tiere Arthrosen?
Arthrosen finden sich definitiv häufiger bei älteren bzw. alten Tieren aber eben nicht nur.
Das liegt vor allem an den Ursachen für ihre Entstehung. Je länger Gelenke belastet werden, desto größer ist naturgemäß auch deren Verschleiß.
Wenn aber z. B. eine Fehlstellung in den Gelenken schon bei Geburt vorliegt, z. B. X-Beinigkeit, kommt es häufig auch schon in jüngeren Jahren zur Arthrosenbildung bedingt durch eine Fehlbelastung.
Auch schlecht verheilte Frakturen, z. B. nach Unfällen, können zu einer Fehlstellung und damit zur Fehlbelastung gefolgt von Arthrosen führen.
Ebenso Mangelernährung in der Wachstumsphase ist ebenfalls ein Grund für Arthrosebildung. Und einiges andere ebenso.
7–Worin besteht der Unterschied zwischen Artrose und Arthritis?
Bei einer Arthrose handelt sich um eine degenerative Gelenkserkrankung. Diese ist in der Regel nicht mehr rückgängig zu machen (aber beeinflußbar)
Eine Arthritis ist eine Entzändung eines Gelenkes. Diese ist in vielen Fällen heilbar. Sie kann aber bei Fortbestehen auch zu einer Arthrose führen. Anzeichen sind in beiden Fällen Lahmheiten und vor allem bei einer oft Arthritis auch Schmerzen.
8–Arthrose bei Katzen:
Bei Katzen wird eine Arthrose wesentlich seltener diagnostiziert. Bei genauerem Hinsehen ist sie jedoch gar nicht so selten. Ein Anzeichen dafür ist, daß die Tiere seltener hochspringen als früher (Möbel, Fensterbrett etc.).
9–Muss man eine Arthrose immer behandeln?
Nein, nicht immer. Allerdings kann man mit einer gut gewählten Therapie im Anfangsstadium viele Probleme und Schäden womöglich noch abwenden. Später ist dies zumindest mit größeremAufwand verbunden. Deshalb ist eine individuell angepasste Behandlung immer sinnvoll. Damit ist nicht die pauschale Verabreichung von Antiphlogistka (also den üblichen Schmermitteln) gemeint. Sondern eine individuelle Zusammenstellung von Mitteln und anderen Maßnahmen, die für das Tier den besten Effekt mit den geringsten Nebenwirkungen haben.
10–Wie behandelt man Arthrose am besten?
Ziel ist immer eine möglichst weitgehende Wiederherstellung der Beweglichkeit mit Schmerzfreiheit, und das mit möglichst wenigSchmerzen.
Das bedeutet eine individuell auf den jeweiligen Fall ausgewählte Therapie, die den meisten Erfolg mit den wenigsten Nebenwirkungen verspricht.
Dies ist für alle betroffenen sicherlich die wichtigste Frage, die auch auf das meiste Interesse stößt. Die angebotene Palette reicht von Schmerzmitteln bis hin zu Operationen.
Welches allerdings für den einzelnen Fall wirklich die beste Therapie ist, diese Frage läßt sich pauschal nicht beantworten. Hier gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, die in der Praxis leider viel zu selten genutzt werden. Mehr dazu in einem gesonderten Beitrag hier in meinem Blog oder auch auf meinem Youtube Kanal.
Bis zum nächsten Mal
Euer Kurt Fischer