Frühjahrscheck
Jetzt mit Beginn des Frühlings ist eine gute Zeit, auch unsere Hunde einem Gesundheitscheck zu unterziehen. Haben sie Winterspeck angesetzt und sind sie wirklich fit für die gesteigerten Aktivitäten in der warmen Jahreszeit. Besonders wichtig ist das natürlich bei älteren Tieren aber auch alle anderen werden davon profitieren – wir auch.
Klar ist es sinnvoll, einen Gesundheitscheck regelmäßig beim Tierarzt durchführen zu lasse – wie oft hängt vom Alter und dem allgemeinen Zustand
Ihres Hundes ab. In den Zeiten dazwischen lohnt es sich aber häufig, dies auch mal selbst zu tun.
Und so könnte dieser aussehen:
1. Allgemeiner Eindruck:
Schauen Sie sich ihren Hund im Stehen genau an. Wie ist seine Haltung?
Aufrecht? Gekrümmt?
Ist der Kopf gehoben oder gesenkt?
Gibt es Anzeichen von Übergewicht?
2. Fell:
Ist das Fell glänzend oder eher stumpf. Oder gar stellenweise verfilzt?
Schuppenbildung?
3. Augen, Ohren, Zähne:
Hat er Mundgeruch, wie sehen die Zähne aus, hat er Zahnstein?
Sind die Ohren innen sauber oder schmutzig, riecht er aus dem Gehörgang?
Sind die Augen klar und glänzend? Die Bindehaut gerötet? Andauernder Tränenfluß?
4. Atmung:
Ist die Atmung ruhig und gleichmäßig, wie hoch ist die Atemfrequenz(normal sind ca. 10- 30 Atemzüge in der Minute im Ruhezustand).
Ist die Zunge rosarot oder grau oder gar blau (dann brennts allerdings)
5. Kreislauf:
Wie hoch ist die Herzfrequenz?
Normal sind 60-120 Schläge pro Minute in der Ruhe. Bei schlanken Hunden sieht man oft schon von außen den Herzschlag, den Puls fühlen sie am besten an der Innenseite des Oberschenkels.fühlen.
Sollten Sie damit Schwierigkeiten haben, kann sich der Kauf eines Stethoskops (gibt’s ab ca. 15 €) durchaus lohnen.
Wie schnell beruhigen sich Herz- und Atemfrequenz nach Belastung?
6. Schleimhäute:
Diese lassen sich am besten beurteilen, wenn Sie die Innenseite der Oberlippe nach außen umschlagen.
Sie sollten kräftig rosarot sein, nicht sehr blaß oder gar weiß sein.
7. Gang, Bewegungsapparat:
Gibt es Anzeichen von einer Lahmheit, steht das Tier schwer auf?
8. Körpertemperatur:
Diese sollte zwischen 38 und 39 Grad Celsius liegen. Am besten mit einem Digitalthermometer messen und dieses zuvor befeuchten.
9. Verdauung:
Ist die Verdauung normal oder hat das Tier öfter Durchfall oder Verstopfung, wie häufig ist der Kotabsatz am Tag (normal sind 1-3 x tgl.)?
10. Durst, Urinabsatz:
Trinkt das Tier mehr als früher oder pinkelt es besonders häufig?
11. Pfoten, Krallen:
Fühlen sich die Ballen glatt oder sehr rauh an, sind deutliche Risse unten am Ballen sichtbar? Sind einige Krallen zu lang oder gar kurz vor dem einwachsen. Bitte besonders auch die Daumenkrallen vorne an der Innenseite beachten und evtl. vorhandene Wolfskrallen ebenso an der Innenseite der Hinterpfoten.
Außerdem sollten Sie sicherheitshalber überprüfen, ob der Impfschutz noch aktuell ist
und wann die letzte Entwurmung oder eine Kotuntersuchung stattgefunden hat.
Wenn Sie alle Punkte sorgfältig durchgecheckt haben, haben Sie zumindest erst mal einen guten Gesamteindruck über den Zustand Ihres Lieblings gewonnen. Wenn Sie diese Untersuchungen dann womöglich noch regelmäßig durchführen, trägt das ganz entscheidend zur Gesunderhaltung Ihres Vierbeiners bei.
Der Selbstcheck ersetzt zwar nicht immer den Gang zum Tierarzt, hat aber den Vorteil, daß Ihnen auch später irgendwelche Veränderungen leichter auffallen werden und sie schneller darauf reagieren können. Mit kleinen Bestechungsmaßnahmen läßt er sich problemlos und leicht durchführen.